Bernhard Holste: Unser Mann im DFB Pokal Finale

Bernhard wuchs in Duisburg auf und begann seine sportliche Karriere beim SV Walsum (heute Eintracht Walsum), wo er 7 Jahre in der Jugend Fußball spielte. Eine wichtige Bezugsperson zum Sport war sein Vater, der ihn auch ermutigte Schiedsrichter zu werden. Erst mit 21 Jahren absolvierte er die erforderlichen Prüfungen und stieg dann aufgrund konstant guter Leistungen innerhalb von vier Spielzeiten in die Landesliga auf. In der Saison 1975/1976 – in der auch der 1.FC Mülheim-Styrum in der 2.Liga spielte – wurde Bernhard dann als Schieds- und Linienrichter in der 2.Bundesliga eingesetzt. Bis zum Erreichen der Altersgrenze (damals 46 Jahre) im Jahr 1985 leitete er dann Partien der höchsten Amateurklasse und stand 9 Jahre auf der „Einsatzliste“ des DFB.
Unmittelbar im Anschluss war er als Spielbeobachter tätig und verstärkte sein Engagement in der Aus- und Fortbildung des Schiedsrichternachwuchses. So war er u.a. von 1986 – 1998 als Verbandslehrwart tätig und damit zuständig in dieser Zeit für ca. 2.900 Unparteiische. Insgesamt hat unser Ehrenmitglied 1.282 Begegnungen als Schiedsrichter/Linienrichter und Beobachter beim Fußballverband Niederrhein und dem Deutschen Fußballbund betreut. Er hat sich auch von zwei körperlichen Angriffen (Laar / Wedau) in seiner Funktion als Schiedsrichter nicht von seinem Weg abbringen lassen, der ihm einige sportliche Höhepunkte geschenkt hat. So zum Beispiel das Spiel um die Deutsche B-Jugendmeisterschaft im Jahr 1980 (Schalke 04 – Eintracht Frankfurt 2:3), als Linienrichter beim Länderspiel Niederlande gegen Italien oder die Leitung des Derbys im September 1984 Schwarz-Weiß Essen gegen Rot-Weiß Essen (4:4) vor gut 17.000 Zuschauern. Vielen in Erinnerung geblieben ist das DFB-Pokalendspiel aus dem Jahre 1982, wo im Frankfurter Waldstadion (Finale wird erst seit 1985 in Berlin ausgetragen) vor 61.000 Zuschauern der 1.FC Nürnberg gegen Bayern München mit 2:0 in Führung lag, um am Ende mit 4:2 das Nachsehen zu haben. Dieter Hoeneß erzielte trotz „Turban“ nach einer Platzwunde den vierten Treffer per Kopf. Das Spiel wurde geleitet von Gerd Hennig und Bernhard Holste war zusammen mit Rüdiger Wuttke an der Seitenlinie aktiv.
Noch heute muss unser Mitglied über die eine oder andere Begebenheit schmunzeln. So rannte er bei Fortuna Köln einen Spieler um, machte in Remscheid auf eisiger Spielfläche „den Adler“, konnte nicht in Bulgarien dabei sein, weil sein Reisepass abgelaufen war und musste selbst bei Spielen in Wohnortnähe im Hotel übernachten.
Wie es sich für einen Schiedsrichter gehört, war er nie „Fan“ eines Profi-Vereins, aber Charly Körbel von Eintracht Frankfurt hat ihn als Spieler und Mensch sehr beeindruckt.
Bernhard wurde im Rahmen seiner Aktivitäten vielfach ausgezeichnet. Hierzu zählen die Ehrenurkunde der Stadt Mülheim für besondere Verdienste, silberne und goldene Ehrennadeln vom Fußballverband, dem SV Walsum und der Mülheimer Schiedsrichtervereinigung.
Über die engen Kontakte zum damaligen Geschäftsführer von TuSpo und Schiedsrichterkollegen Erich Bischkowski verbunden mit dem Wohnungswechsel nach Saarn wurde Bernhard 1981 Mitglied bei TuSpo. So können wir mit Stolz feststellen, dass ein Tusporaner in einem DFB-Finale mitgewirkt hat.
Bernhard schaut trotz einiger Entbehrungen, die seine Schiedsrichtertätigkeit mit sich brachten, zufrieden und dankbar auf die Jahrzehnte zurück. Aus diesem Grund bleibt sein Wunschzettel für Weihnachten leer.
Der Vorstand wünscht allen einen fröhlichen 2.Advent.